Der Einsatz der Palantir-Rasterfahndungssoftware wird völlig überraschend teurer als geplant.

Ein solches Programm kostet viel Geld. Und so lautete der Auftragswert laut Ausschreibung 14 Millionen Euro. Doch Recherchen des WDR-Magazins Westpol zeigen, dass mittlerweile die Kosten explodiert sind. Auch der ursprüngliche Zeitplan wurde weit verfehlt.

14 Millionen ist ja schon ambitioniert für ein Datenbank-Frontend.

Insgesamt 22 Millionen Euro netto sollen demnach alleine die Zahlungen an Palantir betragen – Lizenzkosten für fünf Jahre.

Tja, so ist das, wenn man als öffentliche Hand etwas kaufen muss, und der Hersteller weiß das, und es gibt keine anderen Anbieter. Schlechte Konstellation!

Auf Anfrage teilt das Ministerium mit, im Ausschreibungsverfahren habe sich gezeigt, dass die geforderten Leistungen nicht für den geschätzten Wert erbracht werden konnten.

Ach. Ach was. Aber das ist ja egal, wenn man einen Vertrag hat, oder nicht? Dann muss die andere Seite das zum angebotenen Preis liefern, oder nicht?!

Doch die Kosten stiegen weiter. Alleine für zusätzliche Hardware sollen rund 2,4 Millionen Euro aufgewendet worden sein, so das Innenministerium auf Anfrage. In Summe seien 13 Millionen Euro "für ergänzende Tätigkeiten anderer Unternehmen ausgegeben" worden.

Na das war ja klar, dass die da auch nochmal McKinsey und co mit Geld beworfen haben. Insgesamt ist man jetzt bei knapp 40 Millionen.

Innenminister Reul spricht im Interview mit Westpol von einem Fehler, verneint eine Täuschungsabsicht.

Oh aber nicht doch, mein Herr! Herr Reul täuscht nicht! Der ist einfach wirklich so inkompetent! (Danke, Samuel)

27.09.2022