Noch ein Leserbrief zu Magnesium und Zinn:

1. Kurz zu Schrotten: Stanzabfälle, Fräsreste, Angusskanäle etc. - also alles, was sortenrein(!) und unbenutzt vom industriellen Anwender zum Recycler zurückkommt, nennt man Neuschrott. Altschrott hingegen ist alles Benutzte, meist auch mit anderen Schrotten Vermischte: Auto-Shredder, Kabelabfälle, etc. Neuschrott war schon immer heißbegehrt, große Verbraucher (Airbus: Titan) haben sogar einen eigenen getrennten Kreislauf dafür aufgebaut, da sortenreiner Neuschrott ohne große Aufarbeitung sofort wieder aufgeschmolzen werden kann.

2. Peak-Magnesium ist ein Kinderspiel gegenüber Peak-Zinn: Nicht nur benötigt man es für die gesamte Elektronik, nein: Der größte Abnehmer ist die Floatglas-Industrie. Schätzungen der wenigen Lagerstätten (Indonesien) geben uns noch vielleicht 10-20 Jahre, dann ist Schluss. Aber was macht Europa?? Es exportiert weiter fröhlich „funktionsfähigen“ Elektroschrott nach Afrika, der dort größtenteils verbrannt wird – Zinn als Metall niedrigen Schmelzpunktes ist damit unwiederbringlich verloren. Wir könnten über das Recycling von aus China importiertem Elektro-Schrott vermutlich unsere gesamte Industrie am Laufen halten, aber ach: Zu doof ist die EU-Regierung (klar: die kleine Leyen!).

Update: Wikipedia erklärt Floatglas.

Floatglas ist Flachglas, welches im Floatprozess, oder auch Floatglasverfahren, hergestellt wird, ein endlos-kontinuierlicher Prozess, bei dem die flüssige Glasschmelze fortlaufend von einer Seite auf ein Bad aus flüssigem Zinn geleitet wird. Auf diesem schwimmt (engl. to float) das Glas. Das Verfahren wird seit den 1960er Jahren industriell angewandt, hat seither die meisten anderen Methoden zur Flachglasherstellung weitgehend verdrängt und liefert inzwischen etwa 95 Prozent des gesamten Flachglases aller Anwendungsbereiche wie Fensterglas, Autoscheiben und Spiegel.

18.10.2021