Leserbrief zur "E-Akte" (Justiz-Digitalisierung):
aus meinem direktem Bekanntenkreis weiß ich, dass die e-Akte an den Sozialgerichten in Baden-Württemberg mittlerweile sehr positiv bewertet wird:
Remote-Arbeit ist erst seit Einführung der E-Akte für die Verwaltung und Urkundsbeamten möglich. Mit Papier war das nur für Richter möglich, dann aber eine Schlepperei, denn Akten können durchaus viele Hundert Seiten stark sein. Auch die Vertretung anderer Kammern (z.B. bei Krankheit oder Urlaub) ist mit der E-Akte sehr viel einfacher und schneller möglich.Eingeführt wurde die E-Akte (VIS) in BaWü kurz vor dem ersten Corona-Lockdown (gutes Timing). Die Performance war anfangs auch mangelhaft, ist aber mittlerweile ausreichend skaliert. Bei den Mitarbeitern wurde die Usability nach Einführung abgefragt und im Lauf der Jahre verbessert. Die Probleme, die der NDR-Bericht schildert, gibt es an den Sozialgerichten in BaWü so größtenteils nicht mehr: die Seiten eines Schriftsatzes sind selbstverständlich in einem PDF, der Datenaustausch mit Behörden hat sich über die Jahre verbessert, es hapert da eher am Personal der Behörden als an der EDV.
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Randnotiz: Es gibt aber selbstverständlich auch in BaWü IT-Infrastrukturapokalypse: das Sozialgericht Freiburg ist seit 30.9. telefonisch nicht erreichbar und der Kundendienst des IT-Dienstleister ist offenbar erst für den 11.10. angekündigt!