Diverse Industrien sind schon negativ aufgefallen, indem sie für ein Problem, das sie nicht lösen können, einfach der Politik, dem Regulator und der Bevölkerung ins Gesicht lügen und auf Zeit spielen, indem sie eine "Lösung" propagieren, von der sie wissen, dass sie falsch ist.
Ich glaube ja, der Präzedenzfall waren die Tabakkonzerne, die Jahrzehnte lang auf Zeit gespielt haben, weil sie wussten, dass alle Anschuldigungen gegen sie wahr sind und sie da mit inhaltlicher Auseinandersetzung nicht rauskommen. Also haben sie FUD verbreitet.
Die Bevölkerung ist verwundbar für Argumentationen der Form "das müssen wir erstmal wissenschaftlich genau prüfen und Wissenschaft braucht halt Zeit".
Später kam dann der Carbon Offset-Scam ("wir bezahlten Aufforstungsprojekte im Regenwald und verrechnen dann unseren CO2-Verbrauch gegen Phantasie-Projektionen davon"), und der CO2-Footprint ("jeder Einzelne ist gefragt, seinen Verbrauch zu senken, nicht die Ölkonzerne sind in der Verantwortung!").
Die IT-Security-Branche operiert ja im Wesentlichen auch so. Wir müssen erstmal mehr Antivirus draufkippen, bevor wir wirklich sicher sein können, dass Antivirus unter dem Strich schädlich ist! Und die Leute, die das prüfen sollen, sind alle daran interessiert, dass es nicht so aussieht und noch mehr geprüft werden muss.
Coca Cola spielt seit Jahrzehnten auf Zeit, indem sie uns ins Gesicht lügen, man werde einfach Plastik-Recycling machen, was in der Praxis hinten und vorne nicht funktioniert und niemals nachhaltig sein wird und garantiert das Problem nicht lösen kann.
Tja und Carbon Capture ist genau so ein Scam der Ölindustrie. Die spielen 1:1 das Playbook von Coca Cola nach und sammeln noch staatliche Förderung ein für den "Aufbau" von "Pilotprojekten", die sich dann alle samt nicht rechnen und das Problem nicht lösen, und alle wussten es vorher.
Zu schade, dass noch nie einer von diesen Scammern in den Knast musste.