Old and busted: Operationelle Herausforderungen.

New hotness: Makroökonomischer Gegenwind.

Mit dem begründet Nvidia ihre desaströsen Geschäftszahlen. Völlig überraschend kaufen ihnen nämlich die Gamer ihre völlig überteuerten Gaming-Grafikkarten nicht ab, und die Kryptominer sind als Kunden auch weggebrochen.

Bevor jetzt hier die große Mitleidswelle losgeht:

Der Umsatz soll demnach bei 6,7 Milliarden US-Dollar liegen und die Bruttomarge von 65,1 auf 43,7 Prozent fallen.

Jahaa, meine Damen und Herren. Im Katastrophenjahr, wo ihnen alles zwischen den Fingern zu Staub zerbröselt, da machen die immer noch knapp 50% Marge. Und warum? Weil die Leute bereit waren, ihnen ihren Scheiß zu den Freudenhauspreisen abzukaufen.

Jetzt sind jedenfalls die Lager voll mit obsoleten Grafikkarten, und solange das so ist, werden sie nicht die nächste Generation vorstellen. Wie voll sind die Lager? So voll:

"Preisgestaltungsprogramme" mit Vertriebspartnern sollen nun zum Abverkauf der vollen Lager führen. Rund 1,32 Milliarden US-Dollar kosten Nvidia die hohen Lagerbestände und damit verbundene Rückstellungen

Weia. Jetzt sollen Rabattaktionen Abhilfe schaffen.

Aber mal so Pi mal Daumen gerechnet: Wenn der Preis dabei nicht um mindestens 50% sinkt, werden wir immer noch verarscht, denn zu der Marge kommen ja die Lagerkosten, und die sind ja laufende Kosten, d.h. je länger Nvidia auf den vollen Lagern sitzt, desto mehr Lagerkosten fallen an.

08.08.2022